Beim Hausbau fällt Altmetall an. Das ist unvermeidbar und nimmt viel Platz weg. Österreicher geben ihr Altmetall zur Sperrmüllsammlung oder bringen es zum Altstoffsammelzentrum. Bares Geld bekommt, wer sein Altmetall an einen Schrotthandel oder Entsorgungsbetrieb verkauft. Die aktuellen Preise richten sich nach denen der Rohstoffbörse.
Was gehört zum Altmetall?
- Zink: Zur Wiedergewinnung ist kein Downcycling nötig. Deshalb lässt sich Zink als Altmetall gut verkaufen. Fenstergriffe und Scharniere enthalten beispielsweise dieses Altmetall. Ist es von Verunreinigungen befreit, erzielen Verkäufer einen höheren Preis.
- Messing: Die aus Kupfer und Zink bestehende Legierung ist durch ihre Formbarkeit problemlos zu recyceln. Die Einsatzgebiete von Messing sind Beschläge, Scharniere, Armaturen oder Rohre. Händler kaufen Messingspäne, -drähte und blankes Messing an.
- Blei: Das giftige Schwermetall mit umweltschädlichen Eigenschaften verliert an Bedeutung. Beim Neubau eines Hauses fällt kein Bleischrott mehr an. In der Vergangenheit verwendeten es Hausbauer häufig. Wer ein Haus umbaut, kommt mit Bleischrott in Kontakt.
- Aluminium: Der Abbau des Rohstoffs Bauxit zerstört die Umwelt und benötigt viel Energie. Deshalb ist Aluminium als Recyclingmaterial gefragt. Sein Einsatz auf dem Bau erfolgt zum Beispiel bei Dächern, Fenstern, Türen oder Griffen. Auch anfallende Späne eignen sich zum Verkauf. Aluminium ist in mehrere Schrottarten unterteilt.
- Kupfer: Aufgrund des gestiegenen Rohstoffpreises ist Kupferschrott derzeit gefragt. Um einen guten Preis zu erzielen, ist die Kupferqualität von Bedeutung. Kupferschrott mit einem Kupferanteil von 95 Prozent oder mehr, der frei von Verunreinigungen ist, bringt das meiste Geld ein. Er fällt auf Baustellen in Form von Kabelresten und Rohrresten an. Enthalten ist Kupfer wegen seiner guten Leitfähigkeit in Schaltkreisen. Rohrleitungen, Wasserhähne und Heizungsanlagen bestehen häufig aus Kupfer.
- Zinn: Das Schwermetall findet der Hausbauer in Korrosionsschutzschichten und Bedachungen sowie als Lötzinn zum Verbinden von Kupferrohren und elektrischen Leitungen vor. Die Weiterverwendung erfolgt durch Einschmelzen und Abgießen. Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, ist zum Beispiel in Armaturen enthalten.
- Stahl: Stahl lässt sich ohne Qualitätsverlust beliebig oft wiederverwenden. Daher ist Stahl der am häufigsten recycelte Stoff weltweit. Er besteht zu 87 bis 99 Prozent aus Eisen. Stahl besitzt die Eigenschaften von Eisen, zählt aber aufgrund nichtmetallischer Elemente nicht zu den Metallen. Häuser in Stahlleichtbauweise schonen durch den recyclebaren Baustoff die Umwelt. Sie ermöglichen offene Raumkonzepte, da die Last auf den Stahlträgern ruht.
Edelmetalle wie Gold und Silber sowie weitere Legierungen zählen zu den Altmetallen. Beim Hausbau sind sie weniger von Bedeutung.
Wo lässt sich Altmetall verkaufen?
Schrotthändler und Entsorgungsbetriebe kaufen in Österreich Altmetall an. Verkäufer haben die Möglichkeit, kleinere Mengen per Post zu senden. Größere Mengen gelangen per Spedition oder durch Selbstabgabe an den Abnehmer. Manche bieten bei wertvollen Stoffen Abholung an. Wer sein Altmetall verkaufen möchte, erzielt derzeit mit Zinn, Kupfer und Hartmetall die besten Preise.
Was passiert mit dem Altmetall?
Durch den wachsenden Trend zur Nachhaltigkeit und steigende Rohstoffpreise gewinnt die Wiederverwertung von Altmetall an Bedeutung. Da sich Altmetall ohne großen Aufwand recyceln lässt, liegt die Wiedergewinnungsquote bei über 60 Prozent. Bei Sondermetallen wie zum Beispiel Zinn sind es in Österreich sogar 75 Prozent.
Nachdem der Schrotthändler das Altmetall sortiert und gereinigt hat, ermittelt er das Gewicht der Materialien. Je nach Tagespreis erhält der Verkäufer seinen Anteil. Der Tagespreis ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Der Schrotthändler zerkleinert die Materialien und verkauft sie weiter. Hüttenwerke schmelzen das Altmetall ein und verarbeiten es zu neuen Produkten weiter.
Zunehmende Rohstoffknappheit in den Industriestaaten, Klimawandel und steigende Rohstoffpreise tragen zur wachsenden Bedeutung von Recycling bei. Durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen spart Österreich jährlich Millionen Tonnen an Kohlendioxid. Wer sein Altmetall an einen Händler verkauft, bewahrt die Umwelt vor Schäden und füllt seinen Geldbeutel. Sortierter und gereinigter Schrott ist wertvoller, da dies die Weiterverarbeitung erleichtert.